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Eier mit Perlen zu besticken, ist schon etwas Schnes. Solche Eier zu schaffen, erscheint manchem vielleicht zu kompliziert, zu schwierig. Aber das ist ja gerade das Besondere daran, was den einen oder anderen herausfordert, es doch einmal zu versuchen. Wenn Sie etwas Zeit und Geduld mitbringen, werden auch Ihnen Eier, wie die hier abgebildeten, gelingen. Unser Ausgangsmaterial sind ausgeblasene Hhnereier. Bevor ich die Eier besticken kann, muss ich Lcher in die Schale bohren. Mchte ich aber gefrbte oder bereits verzierte Eier (z.B. durch Batik oder Kratztechnik oder Bekleben mit Borten) besticken, so muss ich vor dem Lochen frben oder verzieren. Bemalung mit dem Pinsel ist auch nach dem Bohren mglich. |
Womit werden die Eier gelocht? Handelt es sich nur um einige wenige Lcher, so kann ich mit der Stecknadel vor stechen und mit einem dnnen Vierkantschraubenzieher durch vorsichtiges Hin- und Herdrehen Lcher bohren. Fr aufwendigere Muster habe ich zum Lochen der Eier einen kleinen Elektro-Bohrer und die entsprechenden Schleifvorstze verwendet, die ich vor einigen Jahren fr die Technik des Glasritzens gekauft habe. Die kleinen Lcher entstanden durch einen kleinen Diamantschleifer, die groen durch einen mittelgroen Korund.
Die ganz entscheidende Frage bei dieser Arbeit lautet: Wie halte ich das zu bearbeitende Ei fest? Die meisten der zerbrochenen Eier werden nmlich nicht durch den Bohrer, sondern durch die haltende Hand zerstrt. Sie werden zerdrckt. Das passiert aber kaum, wenn Sie Ihr Ei mit Daumen und Zeigefinger an den beiden "Polen", den spitzen Enden des Eies halten. Auf keinen Fall drfen Sie das Ei hinlegen und dann bohren. |
Vorschlag 1:
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Bevor ich zu bohren beginne, markiere ich die entsprechenden Stellen auf dem Ei mit einem Bleistifttupfer (auf Eiern, die mit lfarbe gespritzt sind, mit einem wasserfesten Folienstift). Dazu teile ich das Ei ein in Viertel, Achtel oder Sechstel, je nach Wunsch... Wenn ich z.B. den "quator" des Eies in vier etwa gleich groe Teile unterteilt habe, kann ich genau darber und darunter jeweils in der Lngsachse wieder einen Punkt setzen und dann einen in die Mitte der Zwischenrume wie auf Vorschlag 1. |
Nicht alle Eier habe ich nach dem Lochen bestickt. Sie sehen auch nur gelocht interessant aus z. B.: |
1. Weie oder gefrbte gelochte Eier |
2. Weie oder braune gelochte und dann bemalte Eier |
3. Gebatikte gelochte Eier |
4. Mit einer oder zwei Farbschichten versehene, gekratzte und dann gelochte Eier |
Zum Besticken nehme ich Perlen verschiedenster Form, Farbe und Qualitt (Holz-, Glas- oder Kunststoffperlen, manchmal auch Knpfe). Aber sie sollten nicht grer sein als 4 - 5 mm im Durchmesser. Nhmaschinenfaden Nr. 60 lege ich doppelt. Die verwendeten Nhnadeln mssen mglichst lang sein und dazu dnn, damit sich auch ganz kleine Perlen auffdeln lassen. (Von der Firma Prym gibt es unter der Nummer 124379 "Lange Perlnadeln", unter der Nummer 10018/2 "Stick- und Perlnadeln".
Wie sticke ich? In eine Perlnadel fdle ich meinen Nhmaschinenfaden ein, der recht lang sein darf, damit man nicht zu oft anknoten muss. Am Ende des doppelt gelegten Fadens befestige ich eine Perle mit mehreren Knoten. Das Ei halte ich an den beiden Polen und fhre die Nadel in das Innere des Eies. Dabei muss ich mit der Nadelspitze ein schrg gegenber oder fast daneben liegendes Loch anpeilen, um die Nadel wieder herausziehen zu knnen. Meistens ist die Nadel nicht ganz so lang wie das Ei dick ist. Und hier liegt (abgesehen vom Nadeleinfdeln) die einzige Schwierigkeit beim Eierbesticken: Im Ei-Inneren das entsprechende Loch zu finden, durch das die Nadel wieder herausgefhrt werden kann. Aber man bekommt darin bung. Wie wre es mir sonst gelungen, mehrere hundert Eier zu besticken? |
Vorschlag 2:
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Hier eine Mglichkeit, das Ei zu besticken: Die Nadel, mit der Perle am Fadenende, fhre ich durch Loch 1 in das Ei und durch Loch 2 wieder heraus. Den Faden ziehe ich an, so dass der Knoten im Inneren des Eies verschwindet. Ich fdle eine neue Perle, wie die erste, etwa 4 mm gro, auf die Nadel. Die Nadel geht durch Loch 2 zurck und erscheint wieder bei Loch 3. Dabei achte ich darauf, dass schon die erste und dann die zweite Perle mglichst fest sitzt. Ich fdle wieder eine Perle auf und versuche von Loch 3 nach Loch 4 zu kommen. Dabei ist es aber auch mglich, bei jedem beliebigen Loch herauszukommen. Nur bei Lchern, die zu nahe nebeneinander liegen, geht es nicht. |
Wenn beim Weiterfdeln schlielich der Faden zu Ende geht, mssen wir anknoten. Ich habe meistens schon eine 2. eingefdelte Nadel bereit liegen. Ich knote den doppelten neuen Faden an den alten an, indem ich nach der letzten aufgefdelten Perle, noch ehe die Nadel wieder ins Ei gefhrt wird, etwa 1 cm von der Perle entfernt einen mindestens dreifachen Knoten mache, das brig bleibende Stckchen des alten Fadens abscheide und dann die Nadel wieder durch das entsprechende Loch unter der letzten Perle ins Ei-Innere und zum nchsten Loch schiebe. Wenn ich meine, dass ich fertig bin, vernhe ich den Faden, indem ich noch ein paar mal von einer Perle zur anderen durchsteche und jedes mal ein paar Schlingstiche mache. Wenn ich sehe, dass die eine oder andere Perle zu locker sitzt, kann ich sie dabei auch noch ein wenig fester anziehen und schlielich den Faden abschneiden. Doch bei den meisten meiner Eier geht es jetzt erst richtig los. |
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Bei diesem Ei habe ich den Faden noch einmal durch eine goldene Perle gezogen und dann dem Abstand zur nchsten goldenen Perle entsprechend ca. 11 kleine rosarote Perlen aufgefdelt. Dabei ist es besser eine Perle zu wenig als eine zu viel aufzufdeln. Sonst hngt das Perlenkettchen zu locker. Wie Sie auf der Abbildung sehen, habe ich hier alle goldenen Perlen durch kleine Kettchen verbunden . |
Hier habe ich wieder, aus der groen rosa Perle kommend, 10 -11 kleine Perlen aufgefdelt. Dieses Kettchen habe ich um die groe Perle herumgelegt, wobei ich den Faden noch einmal durch das ganze Kettchen hindurch gefdelt und am Schluss gut angezogen habe. Nun gehe ich neben der groen Perle mit meiner Nadel zum Loch hinein und zu einem anderen Loch wieder heraus, komme aber gleich wieder zu diesem Kettchen zurck, um es auch an der gegenberliegenden Seite, also etwa zwischen der 5. und 6. Perle zu befestigen. Dabei steche ich neben dem Kettchen heraus, lege den Faden darber und schiebe die Nadel dann wieder durch das Loch zur nchsten groen Perle. |
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Bei diesem Ei sehen Sie, dass es nicht gut ist, eine kleine Perle zu viel auf das Kettchen zu fdeln.
Das Kettchen verbindet hier zwar auch groe Perlen schrg ber das Ei verlaufend, aber ganz oben und ganz unten wird der Faden direkt in ein kleines Loch und nicht in eine groe Perle gefhrt. Mehrere solcher Eier auf einem Metallring aufgereiht, ergeben einen schnen Eierkranz. |
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Fr diese "Palmen" wurden Borten und Perlen kombiniert:
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